15 neue Arbeitsplätze in Sicht
Von Bernd Appel
Stollberg - Das Stollberger Gewerbegebiet erweist sich für den Automobilzulieferer Oerlikon Balzers offenbar als ausgesprochen günstiger Standort: Das Unternehmen, das sich Ende 2006 hier angesiedelt hat, erweitert bereits zum zweiten Mal seine Fläche, um den gestiegenen Bedarf an seinen Erzeugnissen abdecken zu können.
700 Quadratmeter Produktionsfläche und 200 Quadratmeter Sozialräume kommen nach Auskunft des zuständigen Direktors Ulrich Urban bis Januar hinzu. Nach seinen Worten gehören derzeit 65 Mitarbeiter zur Stammbelegschaft, im Rahmen der Erweiterung könnten bis zu 15 neue Leute eingestellt werden. "Am Standort werden sowohl Bauteile für Dieseleinspritztechnik, Benzineinspritztechnik und Kolbenbaugruppen für Kunden am Standort Deutschland, aber auch für asiatische Kunden, gefertigt", erläuterte Urban weiter. Mit der Errichtung einer neuen Halle sollten die Voraussetzungen für die Einführung neuer Fertigungstechnologien auf dem Gebiet der Beschichtung geschaffen werden. "Das Werk wurde zur Absicherung der Beschichtungsaktivitäten der Firma Continental, ehemals Siemens VDO, erbaut, heute werden alle namhaften Hersteller von Dieseleinspritztechnik und Kolbenbolzen aus dem Standort Stollberg beliefert."
Die erste Erweiterung war schon im Oktober 2007 abgeschlossen worden, an den Start gegangen war die Firma in Stollberg zunächst mit 25 Mitarbeitern und acht Zeitarbeitskräften. Oberflächenbeschichtungen waren schon seit der Gründung 1946 die Spezialität des aus dem Fürstentum Liechtenstein stammenden Unternehmen Balzers. Mehr als eine Million Einspritzsysteme erhalten in Stollberg monatlich eine hauchdünne, aber hochfeste Schutzbeschichtung. Ohne diese Schutzschicht könnten die Systeme dem enormen Druck in modernen Motoren nur wenige Minuten standhalten. Seit 1976 zählt Balzers zum Schweizer Unternehmen Oerlikon. Insgesamt betreibt Oerlikon Balzers Coating, wie die Firma seit 2006 heißt, weltweit 90 Beschichtungszentren. Zehn davon befinden sich in Deutschland, dort arbeiten 450 Menschen. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Stollberger Zeitung, 10.11.2010